100 JAHRE SWISS-AMERICAN SOCIETY
Unsere Organisation wird 2020 hundert Jahre alt. Dank des Engagements unserer Vorgängerinnen und Vorgänger sind wir noch heute erfolgreich unterwegs.
SEIT 1920...
Die Swiss-American Society wurde 1920 als «Swiss Friends of the United States of America» (SFUSA) in Zürich gegründet. Die dreizehn Gründungsmitglieder waren Teilnehmer der ersten „Swiss Mission of Economic Studies“, die 1919 während 68 Tagen die USA bereisten. Die Gruppe bestand aus 225 Fabrikanten und Kaufleuten, darunter prominente Namen wie Bally, Boveri, Raichle, Reinhard, Schmidheiny, Steinfels und Sulzer. Ihr Ziel war es, in amerikanischen Musterunternehmen wie Ford Motor Comp., General Electric etc. das prozessorientierte „Scientific Management“ von Frederick Taylor kennenzulernen.
Die letzte dieser „Business Touren“ fand wahrscheinlich 1972 statt – dieses Mal mit der Swissair, nicht mehr mit dem Dampfschiff. Die Exkursion dauerte denn auch nur 16 Tage.
DIE FREUNDSCHAFT STÄRKEN
Hauptzweck der SFUSA war schon damals, die Freundschaft zwischen der Schweiz und den USA sowie unter den Mitgliedern des Vereins zu stärken. Wie heute fanden regelmässig Luncheons mit Referaten zu wirtschaftlichen und kulturellen Themen statt. Zusätzlich zu den monatlichen Treffen und wöchentlichen Luncheons kamen weitere Anlässe hinzu: zum Beispiel Weihnachtspartys, der SFUSA-Ball und die «Smoker’s Night».
GEBURTSHELFERIN FÜR WEITERE ORGANISATIONEN
Als wohl erste schweizerisch-amerikanische Institution in der Schweiz leistete die SFUSA Hilfestellung für die Gründung des Rotary Clubs Zürich (1924), des American Women’s Club of Zürich, vormals American Ladies’ Club (1925), und des ETH Institute of Industrial Engineering and Management (BWI, 1929).
AUSTAUSCH FÖRDERN
1927 arrangierte und unterstützte die SFUSA den ersten Studentenaustausch zwischen der Schweiz und den USA. Jährlich gewährte die Gesellschaft einem amerikanischen Studenten ein Stipendium für die Absolvierung eines Studienjahrs in der Schweiz. Das erste Stipendienprogramm wurde 1969 aus finanziellen Gründen aufgehoben, aber 1982 reaktiviert.
Nach dem zweiten Weltkrieg organisierte die SFUSA auch Urlauberaktionen für Offiziere der US Army. Solche Aktionen sowie der regelmässige Austausch mit der amerikanischen Botschaft in Bern und dem schon damals in Zürich ansässigen Generalkonsulat hat viel zum gegenseitigen kulturellen und wirtschaftlichen Verständnis zwischen der Schweiz und ihrer Schwesterrepublik USA beigetragen.
AUCH KRISENJAHRE GUT ÜBERSTANDEN
In der grossen Depression, die 1929 dem „Black Friday“ an der New York Stock Exchange folgte, errichteten die USA Zollschranken und Importbeschränkungen, die die Schweizer Wirtschaft empfindlich trafen. Dies führte zu einem langsamen, aber anhaltenden Mitgliederrückgang. Auch Mitte der 90er-Jahre wurde die Freundschaft im Zusammenhang mit den nachrichtenlosen Vermögen jüdischer Holocaustopfer auf die Probe gestellt.
EIN SICHERER WERT IN UNSICHEREN ZEITEN
Das wirtschaftliche und politische Umfeld ist heute volatiler, komplexer und unsicherer geworden. Trotzdem – oder gerade deshalb – pflegt die Swiss-American Society Zürich weiterhin die Freundschaft zwischen beiden Ländern. Denn der Wert und die Bedeutung einer Freundschaft manifestiert sich gerade in Momenten mit teilweise unterschiedlichen politischen und wirtschaftlichen Ansichten. Dann sind informelle Kontakte umso wichtiger.
ORGANISATORISCHE ANPASSUNGEN
Aufgrund der steigenden Nachfrage und Anzahl Stipendien beschloss die SFUSA im Jahr 2000 die Gründung eines steuerbefreiten Stipendienfonds in Form eines Vereins.
Im Jahr 2007 änderte die SFUSA ihren Namen in “Swiss-American Society – Zürich”. Der Geist und die Zielsetzung der Gesellschaft sind immer noch dieselben: die Freundschaft zwischen den USA und der Schweiz zu fördern.
ÄLTER GEWORDEN, ABER WEITERHIN FIT
Heute hat die Swiss-American Society – Zürich eine vielfältige Mitgliederbasis, die von langjährigen Mitgliedern bis zu jungen Berufstätigen reicht, die gerade von einem Stipendienprogramm in den USA zurückgekehrt sind.
Obwohl wir alle in Bezug auf Hintergrund, Alter und Erfahrung unterschiedlich sind, teilen wir eine gemeinsame Verbundenheit mit den Vereinigten Staaten. Wir schätzen den Austausch in einem familiären Umfeld mit abwechslungsreichen, spannenden Veranstaltungen und Referenten und unterstützen unseren Stipendienfonds, um junge Talente zu fördern.
Die “Grand Old Lady” der schweizerisch-amerikanischen Institutionen ist im Jahr 2020 hundert Jahre alt geworden – und ist immer noch stark unterwegs.